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Erlebtes   -   Korkenzieherfreunde


Wie alles begann

Am Anfang war der Wein und die Begeisterung für schöne und alte Dinge verbunden mit regelmäßigen Besuchen von Antikmärkten. Ich erinnere mich noch sehr genau, als mir zum ersten Mal ein ungewöhnlicher Korkenzieher mit Kurbelmechanik auffiel. Der schien mir genau der Richtige für meine besten Weine. Zu meiner großen Überraschung nannte mir der Händler einen unerwartet hohen Preis von 120,- DM. Auf meine Frage wurde mir erklärt, dass es sich bei diesem Korkenzieher um ein Sammlerstück handelte. Ich konnte es kaum glauben, musste aber doch 101,- DM investieren um das gute Stück in meinen Besitz zu bekommen.

Einmal aufmerksam geworden entdeckte ich bei meinen Streifzügen auf Antik- und Trödelmärkten immer neue und interessante Varianten dieses wichtigen Werkzeuges und konnte auch andere Sammler beim Kauf beobachten - und - wie ich erst später erfuhr - wurde dabei auch selbst beobachtet.

   

Die ersten Jahre vergingen und die Sammlung hatte schon stattliche Formen angenommen. Wieder einmal war am einem sehr schicksalhaften Sonntagmorgen der Besuch eines interessanten Antikmarktes angesagt. An einem Stand hatte ich gerade einen schönen Korkenzieher in der Hand. Ein gutes Sammlerstück zu einem angemessenen Preis. Weil ich es aber bereits in meiner Sammlung hatte, legte ich es nach kurzer Überlegung wieder auf den Tisch zurück. Ein freundlicher Herr neben mir sprach mich an: "Sie möchten den nicht?" Ich erklärte ihm, dass ich einen solchen Korkenzieher bereits hätte. In einer, wie ich heute weiss, für ihn typischen zurückhaltenden, höflichen aber sehr bestimmten Art, sagte er dann: "Wenn Sie den nicht wollen, kaufe ich den". Wir haben bei dieser Gelegenheit freundliche Bekennungen zu unserer Sammelleidenschaft ausgetauscht und unsere Adressen.

Einige Monate später bekam ich eine Karte mit Urlaubsgrüßen von einem Klaus Pumpenmeier. Mit Hilfe meiner Aufzeichnungen konnte ich diesen Namen unserer Begegnung auf dem Antikmarkt zuordnen. Es folgten weitere gezielte Verabredungen auf Sammlermärkten. Klaus Pumpenmeier, mit dem mich seit langem bis heute eine herzliche Freundschaft verbindet, war Initiator erster Sammlertreffen in Deutschland. In Folge dieser Treffen reifte der Entschluss zur Gründung des ersten deutschen Vereins der Korkenzieherfreunde.

 

Mit seiner freundlichen Erlaubnis hier seine Aufzeichnungen der ersten Sammlertreffen.

 
   

 

 

Sammlertreffen                                                                                           Klaus Pumpenmeier, Bad Salzuflen

 

Erstes Deutsches Korkenzieher-Sammlertreffen im

Zentrum für Außergewöhnliche Museen am 13 Mai 1995

Mitte Januar 1995 wurde der Gedanke geboren ein Korkenzieher-­Sammlertreffen zu veranstalten. Das ZAM (Zentrum für Außer­gewöhnliche Museen), das ich während einiger Aufenthalte in München kennengelernt hatte, besitzt eine umfangreiche Korkenzieher-Sammlung und auch ein kleines Cafe. Ideale Voraussetzungen dort ein ‚Erstes Deutsches Korkenzieher-Sammlertreffen’ zu veranstalten. Mein Brief an Herrn Klauda, dem Inhaber und Begründer des ZAM, wurde mit ‚... habe mich sehr gefreut und ich bin natürlich sehr gern bereit ...’ beantwortet. Als Termin wurde der 13. Mai vereinbart und so nahmen die Dinge ihren Lauf.

Die mir bekannten Sammlerfreunde wurden schon mal vorab informiert und ich erhielt breite Zustimmung zu diesem Vorhaben. Nur München lag für die norddeutschen Sammler etwas zu weit südlich. Ein paar Anschriften kamen hinzu und drei kleine Anzeigen in Sammler- bzw. Weinzeit­schriften ließen die Anzahl von Korkenzieher-Sammlern im Umkreis von 800 Kilometern um München auf über 30 anschwellen.

Mitte April lud Herr Klauda diese Sammler zum Treffen ins ZAM nach München ein. Nur eine kleine Zahl von Sammlern sagte ihr Kommen zu.

Am 13. Mai 1995 um 15.00 Uhr war es dann soweit. Die Sammler, zumeist in Begleitung ihrer Ehepartner, trafen ein. Herr Klauda begrüßte uns alle sehr herzlich und kredenzte einen hervorragenden weißen und auch roten Frankenwein. (Die Korken wurden mit dem neu entwickelten PowerPull der Firma Leopold aus den Bocksbeuteln gezogen.) Jeder Sammler stellte sich vor und berichtete kurz über seine Sammlung.

Herr Klauda führte uns dann durch seine Museen. Mit viel Engagement und großem Sachverstand wurde uns das Nachttopf-Museum - mit 8000 Exemplaren wohl die größte Sammlung der Welt - und das ‚weibliche Pendant’, das Bourdalou-Museum, erläutert. Wir sahen das Schlösser-­Museum und natürlich auch die hervorragende Korkenzieher-Sammlung, dessen Grundstock Herr Heinz ten Doornkaat dem Museum zur Verfügung gestellt hat. In diesem Museum wurden die ersten Gespräche geführt und die ersten Kontakte zwischen den Sammlern bahnten sich an.

Vom Rundgang zurück, wieder im kleinen Cafe des Museums, waren ein Dia-Projektor und eine Leinwand aufgebaut. Herr Peter Skopp aus Darm­stadt und ich zeigten jeweils ein paar Diapositve von Stücken aus unseren Sammlungen. Herr Wolfgang Pinter aus Oberkirch zeigte ein paar heraus­ragende Exemplare auf großformatigen Fotos und Herr Oberthür hatte Fotos seiner kompletten Sammlung mitgebracht. Herr Wolfgang Neeb erläuterte anhand einiger Dias ‚seine Korkenzieher-Produktion’, die mit Beifall bedacht wurde.

Höhepunkt des Treffens war aber zweifellos der Vortrag von Herrn Doktor Maurizio Fantoni aus Mailand, der mit mehr als 70 Dias seine hervorragende Sammlung alter italienischer Korkenzieher zeigte und erläuterte. Die wunderschönen Stücke, aus seinen zahlreichen Büchern einigen schon bekannt, großformatig auf der Leinwand zu sehen, war beeindruckend Schätzt mancher Sammler sich glücklich eine ‚Kaffee­mühle’ in seiner Sammlung zu haben, so sahen wir sie hier gleich reihen­weise und eine schöner als die andere.

Herr Wilhelm Usbeck, von der Firma MONOPOL Usbeck & Söhne, Marburg, hatte seine Teilnahme fest eingeplant. Leider war er dann doch verhindert. Herr Neeb überbrachte uns seine Grüße und neben einigen Prospekten des Hauses zwei Standard-T-Korkenzieher mit Linksgewinde (Scharfgewinde und Rundgewinde), als Geschenk. Auch von dieser Stelle: Herzlichen Dank Herr Usbeck.

Gegen 18.30 Uhr war dann allgemeiner Aufbruch. Die Sammler, die in Müchen übernachteten und nicht am Abend noch den Heimweg antreten mußten, wurden von Herrn Klauda zu einem Abendessen in einem nahegelegenen Restaurant eingeladen. Wie mir berichtet wurde, war es ein sehr schöner geselliger Abend.

Der Dank aller Teilnehmer gilt Herrn Klauda, der in dem `Ersten Korkenzieher Museum der Welt' Gastgeber für das `Erste Deutsche Korkenzieher-Sammlertreffen' war. Er ist damit der Wegbereiter für weitere Treffen, die es in der Zukunftft geben wird.

Teilnehmer des Treffens zumeist in Begleitung waren: Frau Trudi Fanti, Uster in der Schweiz; Maurice Dancer, München; Dr. Maurizio Fantoni, Mailand; Dr. Wolfgang Händel, Stadthagen, Wolfgang Neeb, Lahnau; W. Oberthür, Mannheim; Wolfgang Pinter, Oberkirch; Peter Skopp, Darmstadt und Klaus Pumpenmeier, Bad Salzuflen.

Wenn Sie in München sind, sollten Sie auf jeden Fall eine, besser zwei Stunden für den Besuch des ZAM einplanen. ZAM Zentrum für Aussergewöhnliche Museen, Westenriederstr. 26, 80331 München, Telefon 089/290 41 21. 80 m vom IsartorplaV. - 250 m vom Marienplatz entfernt. Täglich geöffnet von 10.00 bis 18.00 Uhr. Erstes Tretauto Museum der Welt - Sisi Museum zum Andenken an Kaiserin Elisabeth - Erstes Nachttopf Museum der Welt - Erstes Bourdalou Museum der Welt - Schlösser Museum - Erstes Korkenzieher Museum der Welt.

 

Zweites Korkenzieher-Sammlerteffen

in Dortmund am 28. Oktober 1995

Das erste Korkenzieher-Sammlertreffen am 13. Mai 1995, im ZAM in München, war für alle Beteiligten ein Erfolg. Dies gab mir den Mut, die Planung eines zweiten Sammlertreffens in Angriff zu nehmen.

Mit Herrn und Frau Kaesewinkel, wir kennen uns seit längerer Zeit, hatte ich mich anlässlich eines Trödelmarktes in Dortmund, zu einem Gedanken­austausch verabredet. Wir kamen schnell überein, ein zweites Treffen der Korkenzieher-Sammler am 28. Oktober in Dortmund zum großen Herbst­Trödelmarkt in den Westfalenhallen zu organisieren. Herr Kaesewinkel, ortskundig, übernahm die Vorbereitungen vor Ort. Meine Aufgabe war es, die Einladungen zu versenden.

Im Restaurant ‚Trommler’ an der Wittekindstraße 35 in Dortmund sollte um 12.30 Uhr das Treffen beginnen. Nicht alle Teilnehmer konnten pünktlich sein, da der Besuch am Vormittag in den Westfalenhallen doch mehr Zeit in Anspruch nahm, als von manchem eingeplant und wie nachher auch anhand der gekauften ‚Schätze’ glaubhaft gemacht wurde. Also begann das Treffen mit Einzelgesprächen und einem lockeren Gedankenaustausch. Das Restaurant, von einer griechischen Familie geführt, hatte eine recht ordentliche Speisenkarte, so dass für das leibliche Wohl auch gesorgt war.

Um 14.30 Uhr, nachdem keine weiteren Sammlerfreunde mehr zu erwar­ten waren, begann der ‚offizielle’ Teil des Treffens.

Anhand von Dias und einiger Belegstücke konnte ich die handwerkliche und industrielle 'Krätzer'-Herstellung erläutern. Herr Kaesewinkel ergänzte den Vortrag mit Gesenken aus der Solinger Korkenzieher-Produktion.

Herr Kaesewinkel hatte 36 seiner schönsten Exemplare auf Dias gebannt. Mit Beifall wurden die interessanten Stücke aus seiner 10jährigen Sammeltätigkeit bedacht. Eines seiner wertvollsten Stücke ist zweifellos der kürzlich auf einem Sammlermarkt erworbene, kleine aus Stahl geschmiedete Spindelwinden-Korkenzieher aus dem 18. Jahrhundert. Ein ähnliches Stück ist im Muse Le Secq des Tournelles in Frankreich ausgestellt und im Buch von Bertrand B. Giulian ‚Corkscrews of the Eighteenth Century’ auf der Seite 181 abgebildet. Herzlichen Glückwunsch, Herr Kaesewinkel.

Herr Dr. Händel aus Stadthagen ist neben Herrn ten Doornkaat das zweite deutsche Mitglied im ICCA.. Er hatte seine großartige und auch sehr wertvolle Sammlung, so wie sie in seinem Haus in Schaurahmen unter Glas untergebracht ist, auf Dias festgehalten. Im Vortag von Herrn Dr. Händel wurden besonders die Stilgeschichte einzelner Länder oder Regionen deutlich - als Beispiel Skandinavien - und Zusammenhänge in der technischen Entwicklung der Korkenzieher offenbar.

Da in den Räumlichkeiten, in denen das Treffen stattfand, noch eine Abendveranstaltung vorgesehen war, musste das Sammlertreffen gegen 18.30 Uhr ziemlich abrupt beendet werden. Eine kleine Gruppe hat dann noch am ‚Stammtisch’ des Hauses die Gründung einer Korkenzieher-­Sammlervereinigung diskutiert. Herr Doktor Händel hat sich bereit erklärt, Ziele und Satzung zu formulieren. Sobald etwas Schriftliches vorliegt, werden alle Sammler, deren Adressen bekannt sind, informiert.

Teilnehmer des Treffens waren: Maurice Dancer, München; Dr. Wolf­gang Händel, Stadthagen; Clemens Hettenkofer, Geisenheim-Johannisberg; Klaus Kaesewinkel mit Gattin, Dortmund; Wolfgang Neeb, Lahnau; Walter Oberthür mit Gattin, Mannheim; Helmut Pollex, Spenge; Peter Skopp mit Gattin, Darmstadt; Michael Wünsch, Hagen und Klaus Pumpenmeier, Bad Salzuflen.

 

Termine für die Sammlertreffen 1996

Das Frühjahrstreffen ist am Samstag, dem 20. April 1996, in Stuttgart im ‚Stäffele’ den Weinstuben für Schwaben und Nichtschwaben bei der Sammlerin Frau Erika Wilhelmer vorgesehen. Bei diesem Treffen wird auch die Möglichkeit zum Tauschen, Kaufen und Verkaufen von Korkenziehern gegeben sein. Ein Programm wird in Kürze gemeinsam mit Frau Wilhelmer ausgearbeitet.

Das Herbsttreffen wird vom Freitag, dem 11. bis Sonntag, dem 13. Oktober 1996 in Steinbach-Hallenberg in Thüringen sein. Der Ort ist einfach dafür prädestiniert, dort ein Sammlertreffen zu veranstalten. Stand doch in Steinbach-Hallenberg oder in der näheren Umgebung die Wiege der Deutschen Korkenzieher. In drei Museen, in Schmalkalden, in Steinbach-Hallenberg und in Zella-Mehlis sind Korkenzieher zu sehen, und was vielleicht noch interessanter ist, die Fertigung von Korkenziehern in alter Zeit zu bewundern. Zwei Hersteller von Korkenziehern haben ihre Werkstätten am Ort, die uns die heutige Produktionsweise demonstrieren werden. Ein erstes Gespräch mit dem Bürgermeister der Stadt, Herrn Dieter Häfner, der zuständigen Mitarbeiterin für Kultur, Frau Huhn, und Frau Veronika Jung, der Leiterin des Metallhandwerksmuseums, haben große Bereitschaft erkennen lassen, uns Sammler bei diesem Vorhaben zu unterstützen.

Merken Sie bitte beide Termine schon einmal vor und planen Sie doch für Steinbach-Hallenberg ein paar Tage Urlaub ein. Der Thüringer Wald, der ‚Rennsteig’, der berühmteste Wanderweg Deutschlands, und nicht zuletzt die aufgeschlossenen Menschen garantieren Ihnen in Ihrem Urlaub einen hohen Erholungswert.